Saturday 4 October 2014

Silbermöven (herring gulls)

sind sehr beeindruckende Vögel, sie können einen Ohren betäubenden Lärm verbreiten und so groß werden wie Gänse, was ihren Flugkünsten aber keinen Abbruch tut. Vor langer, langer Zeit lebten und brüteten sie in den Steilküsten von Schottland, ernährten sich von Fischen und hielten sich, wie die meisten anderen wilden Tiere, vom Lebensraum der Menschen fern. 

Dann änderte sich aber einiges, die Überfischung der Meere sorgte für Nahrungsmangel und die intelligenten Tiere mussten sich woanders nach Nahrung umsehen. Glücklicherweise hatten die Menschen inzwischen die Konsumgesellschaft erfunden und in Schottland entledigte man sich des Mülls, indem die schwarzen Mülltüten direkt an den Straßenrand gestellt wurden, bis die Müllabfuhr vorbeikommen und den Müll einsammeln würde. Die Möwen lernten, wo der best Take Away nachts den Müll raus stellte und von da an stellten sie ihre Ernährung auf Fish & Chips, Indian Curries und Haushaltsmüll um.Bei dem Nahrungsangebot gedeihten die Möwen prächtig und sie zogen von den Klippen in die Städte und Dörfer Schottlands um. 

Die meisten Schotten betrachten sie als unerwünschte Eindringlinge. Der Lärm ist dabei nicht das größte Problem. Oft nisten die Möwen in Wohngebieten. Sie haben einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und wenn der Nachwuchs das Nest verlässt und in Garageneinfahrten und Vorgärten erste Flugversuche unternimmt und nach Futter sucht, dann sind immer ein oder alle beide Eltern nicht weit, um den Nachwuchs zu beschützen. Im Stiele von Alfred Hitchkocks Die Vögel werden dann Hunde, Katzen und Kinder attackiert, wenn die Möweneltern ihre Sprösslinge bedroht glauben. Die meiste Zeit beschränken sie sich darauf ihre Meinung mit bedrohlichen Sturzflügen Ausdruck zu verleihen, aber gelegentlich gehen sie auch zum Angriff über.

Besonders beliebt bei Möwen sind Supermarktparkplätze, weil es dort ein recht Abwechslungsreiches Nahrungsangebot gibt. Die Möwenkinder betteln Kunden an.




Und die Eltern stehen bereit, dem Sprössling alle notwendige Hilfestellung zu geben.


Gelegentlich beschränken sich die ausgewachsenen Tiere nicht aufs Betteln. Ich wurde mal von einer Möwe auf einem Parkplatz in die Hand gebissen. Sie hatte ihr Ziel (mein Butterbrot) verfehlt, als sie sich im Sturzflug auf den Leckerbissen stürzte.

Und hin und wieder hilft halt nur selber in den Laden gehen, so wie die Seemöwe Sam das tut, die sich in Aberdeen täglich mit einer Tüte Chips versorgte.

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