Thursday 31 March 2016

Stuart MacBride's "In Blut verbunden"


führt den Leser diesmal an die Nordostküste 

Schottlands, direkt ans Meer. 






 
Wer Logan MacRae von früheren Krimis her kennt, weiß, dass dieser sich gelegentlich schwer tut mit Vorschriften und direkten Anordnungen von Vorgesetzten. Zwar lösen seine unorthodoxen Methoden seine und anderer Abteilungen Fälle, aber nicht jeder ist glücklich darüber. Als eine Konsequenz sieht sich McRae in das Hinterland von Aberdeen versetzt, "um dort sein volles Potential zu entwickeln", wie die Begründung seines Vorgesetzten lautet, obwohl dort außer Kleinkriminalität wirklich nicht viel los ist.



McRae kommt dieser Aufforderung denn auch nach, wenn auch anders, als sich das seine Vorgesetzten so vorgestellt hatten. Mit seinem untrüglichen Spürsinn für Ungereimtheiten und unbeugsamen Charakter geht er Hinweisen nach, die von Kollegen entweder nicht ernst genommen wurden oder zu Fällen von anderen Abteilungen gehören.

Mit schwarzem Humor und Sinn fürs Detail hat Stuart MacBride sich die allergrößte Mühe gegeben, authentisch zu schreiben. Er verbrachte mehrere Wochen mit der Polizei in Peterhead und begleitete sie auf deren Streifen. Vieles, was die Polizeiarbeit tatsächlich prägt, findet sich in diesem Krimi wieder; nicht zuletzt die Umstrukturierung der Polizei von Grampian Police zu Police Scotland, wobei lokale Polizeiorganisationen zentriert zu einer großen Organisation zusammengelegt wurden.


Aber auch die Beschreibung der Gegend, Orte und Gebäude usw. ist gut recherchiert und die Plätze der Handlung lassen sich leicht finden. Z.B. der Hafen von Banff mit Macduff im Hintergrund auf der anderen Seite der Bucht.


Banff, Macduff und Porsoy liegen relativ dicht beieinander. Die Polizeistation in Banff liegt gleich um die Ecke vom Hafen.



Seafield Street in Portsoy ist die Hauptstrasse die durch das Dorf führt und der Co-op befindet sich so ziemlich in der Mitte.



Das Tarlair ist wohl der spektakulärste Ort, ein Schwimmbad welches in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts in die Steilküste am Rande Macduffs unterhalb des Golfplatzes gebaut wurde.

Bevor moderne Medien und geheizte Schwimmbäder die Freizeitkultur auch in Schottland bestimmten, war das Tarlair ein beliebtes Ausflugsziel.



Ein Cafe und eine Pipe Band gehörten ebenso zur Unterhaltung. Bis in die fünfziger Jahre hinein wurde das Tarlair gut genutzt, danach hat es sein denkmalgeschützter Status vorm Verfall bewahrt. Und nun hat Suart MacBride das Tarlair zu einem Fundort einer fiktiven Leiche gemacht.



In jedem Fall lässt sich der Krimi auch gut als ein Reiseführer der ganz eigenen Art verwenden, als eine Art Einführung in die dunkleren Seiten des Nordostens und das auf unterhaltsame Weise.

Stuart MacBride schreibt und lebt im Nordosten Schottlands. Mit ein wenig Glück kann man ihn in einem Buchladen beim Signieren von Büchern antreffen. Mehr Informationen dazu gibt es auf seiner Webseite: http://www.stuartmacbride.com/

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