Die etwas langatmigere Erklärung geht so:
Generell hat der Nordosten Schottlands das schönste und trockenste Wetter in Schottland.
Die Großwetterlagen werden vom Jetstream bestimmt, der das Wetter der britischen Inseln beeinflußt. Nördlich des Jetstreams bringt kalte Polarluft Regen zu den Inseln und südlich davon wird Warmluft vom Atlantik herangezogen.
Der Golfstrom sorgt dafür, dass es im Winter nicht zu kalt wird. In der Regel sind die Winter in Schottland wärmer als in Deutschland.
Unglücklicherweise wird der Jetstream vom Abschmelzen der Polarkappen beeinflusst, was in den vergangenen Jahren für extreme Wetterlagen gesorgt hat.
Normalerweise sieht der Verlauf des Jetstreams im Sommer so aus:
Im Sommer 2012 verlief der Jetstream sehr viel südlicher:
Als Konsequenz hatte Schottland einen extrem nassen Sommer mit entsprechen hohen Ernteeinbußen. 2013 sah es dann ganz anders aus, ungewöhnlich warm und angenehm trocken.
Weil alle Wettergebiete mehr oder weniger vom Westen hereinkommen, treffen sie meist früher oder später auf die Grampien Higlands, die mit bis zu 1300m Höhe eine Schlachtwetterbarriere für tief hängende Wolken bilden. Mit weniger Feuchtigkeit gibt es auch kaum Midges (winzige Mücken), die einem im Westen Schottlands das Leben wirklich schwer machen können.
Die Nähe zum Meer bewirkt, dass die Baumgrenze in Schottland bei 500m liegt, so dass die Vegetation oft einen Alpinen Eindruck erweckt, wenn man mal von dem Strandginster (Goarse) absieht, den es in niedrigeren Höhenlagen im Überfluss gibt und der im Frühjahr der Luft einen angenehm, süßlichen Duft, ähnlich dem von Kokosnuss gibt.
Blauer Himmel und Regenwolken in friedlicher Eintracht |
Auch bewirkt die Nähe zum Meer, das es selten geschlossene Wolkendecken gibt. Tatsächlich kann es passieren, dass man im strahlendem Sonnenschein im strömenden Regen steht. So sind denn auch Regenbogen absolut keine Seltenheit.
Der oben abgebildete Regenbogen vermittelt nur einen schwachen Eindruck von der Vielfalt und den Farben der sonst so verfügbaren Regenbögen.
Vielleicht noch eine Anmerkung zu der Qualität des schottischen Regens. Sehr häufig kommt dieser horizontal, was Regenschirme nicht sehr effektiv macht. Und hin und wieder ist schottischer Regen sehr weich und fein, was ihn kaum wahrnehmbar macht, so das er auch nicht weiter stört. Sollte es wirklich mal richtig grau und ungemütlich sein, dann wird dies meist im Gespräch mit dem nächsten Schotten deutlich, der jede Unterhaltung wahrscheinlich mit: "What a dreich day!" beginnen wird.
No comments:
Post a Comment